„Lucha Canaria“ – kennen Sie die?

Bis heute und das ist jetzt ganz ehrlich gemeint, wirkt diese Kampfsportart ein wenig befremdend auf mich.

Aber es gibt so viele Dinge, die auf mich befremdend wirken! Wenn man sich alleine japanische Sumo-Ringer ansieht! Komplett Übergewichtige stemmen sich nur mit einem schwarzen Tanga bekleidet aus dem Ring! Vielleicht fehlt es mir an Affinität zu gewissen Kampfsportarten oder besser gesagt zu der Mehrzahl an Kampfsportarten, die man heute so kennt und sieht.

Aber gut, dass ist meine persönliche Meinung.

Kommen wir also zurück auf die „Lucha Canaria“.

Was ich bei diesem Ringkampf besser finde ist, dass er auf „Erde“ stattfindet. Also kein mit Matten ausgelegter Raum, wo sich niemand weh tut. Nein, er findet auf gestampfter Erde überzogen mit Sand statt – auch die Trainings. Hier in Playa Blanca werden die jungen Anwärter direkt mehrmals wöchentlich zur Belustigung der Touristen direkt am Stadtstrand trainiert. Der Innenkreis hat einen Durchmesser von neun Meter. Der Umfang des Außenrings ist vom Innenkreis einen weiteren Meter entfernt.

Soviel zu den Spielregeln. Aber jetzt kommt das Besondere: es gibt keine Gewichtsklassen! So etwas kenne ich gar nicht! Selbst wenn ich mir eine neue Hose kaufen möchte, gibt es Gewichtsklassen! Zumindest frauenintern und ohne wirklich ringen zu müssen, außer um in die Hose rein zu kommen!

Aber bei der „Lucha Canaria“ sind Körpergröße und Gewicht nicht bestimmend für den Erfolg, sondern die Einhaltung der strengen Regeln (43 erlaubte Griffe). Und besonders die Geschicklichkeit in der Anwendung der Griffe, um den Gegner im Ring zu Boden zu zwingen sind ausschlaggebend. UND das ist jetzt wichtig: deshalb gibt es heute auch schon erfolgreiche „Luchadoras“(Frauenmannschaften).

Das finde ich persönlich hervorragend und offensichtlich ist eine „Frauenquote“ nicht nötig!

(Fotoquelle: Wikipedia Commons By Lexthoonen – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4444416)