Woher kommt der Begriff „Guanche“?
Die Ureinwohner der Kanarischen Inseln waren die Guanchen. Ins Deutsche übersetzt auch die Altkanarier genannt. Dies ist ein verallgemeinert Begriff für alle Ureinwohner der Kanaren. So haben die weiteren Kanarischen Inseln (außer Gran Canaria und Teneriffa) ihre eigene Bezeichnung für ihre Urbewohner:
- Lanzarotes Ureinwohner werden Majos genannt.
- Fuerteventuras Ureinwohner werden Majoreros genannt.
- El Hierros Ureinwohner werden Bimbaches genannt.
- La Palmas Ureinwohner werden Auritas, Awaras oder Benahoritas genannt.
Woher kommen die Guanchen?
Es gibt viele Vermutungen und Spekulationen über die Herkunft der Guanchen, aber es ist leider nicht viel über ihre Herkunft bekannt.
So weisen viele archäologische Funde darauf hin, dass es wohl mehrere Besiedlungsphasen auf den Kanaren gab. Es wird vermutet, dass die ersten Siedler ab etwa 3.000 v.C. auf den Kanaren siedelten und aus Nordafrika kamen. Aber es wurden nicht nur archäologische Beweise für Siedler aus der Sahara gefunden. Sondern wiesen Funde auch auf eine Besiedlung aus Südwesteuropa hin, wofür die helle Haut und die blonden Haare der Altkanarier sprechen würde.
Welche Sprache haben die Guanchen gesprochen?
Sehr wenig ist von der Sprache der Guanchen bekannt. Einige Worte des „Guanche“, der Sprache der Guanchen, decken sich mit Worten berberischer Herkunft. Und noch heute sind einzelne Elemente dieser Sprache in kanarischen Dialekten erhalten geblieben und man findet sie auch in Ortsbezeichnungen und Vornamen wieder.
Wie haben die Guanchen gelebt?
Kurioserweise betrieben die Guanchen den Fischfang von Land aus. Dafür errichteten sie Dämme aus Stein vom Ufer aus, so daß die Fische bei Flut hinter den Damm und wurden dann mit dem Saft von Wolfsmilchgewächsen betäubt und eingesammelt.
Da sie die Schifffahrt nicht beherrschten, bestand auch keine Wasserverbindung zwischen den Inseln und jede Insel entwickelte ihre eigene Kultur.
Die Guanchen sollen Ackerbau und Viehzucht betrieben haben. Für den Ackerbau legten sie große Terrassenflächen an mit entsprechenden Bewässerungssystemen.
Sie wohnten sowohl in Berghöhlen, als auch in Hütten aus Stein und ihre Kleidung stellten sie aus Tierfellen her. Ihr Werkzeug wurde aus Holz und Stein hergestellt. Alltagsgegenstände, wie Gefäße, Teller, Schüsseln und Tassen wurden mit Ton hergestellt.
Die Guanchen waren in Stämmen organisiert unter der Leitung eines oder mehrerer Könige. Jedem König standen Ratgeber und Clanführer zur Seite.
Bildnachweis: Wikimedia Commons
- Beschreibung: Pueblo Chico hier : Guanchen
- Quelle: selbst fotografiert
- Fotograf: R. Liebau
- Datum: 5.4.2006 in La Oratava, Tenerife