Das Ergebnis der spanischen Parlamentswahlen von diesem Sonntag (20.12.2016) ist wohl für alle Parteien ein ernüchterndes! Es kann von einer neuen Ära in der Zusammensetzung des Parlaments gesprochen werden, da das klassische „2-Parteien-System“ abgelöst wurde.
Vielmehr werden nun erstmalig in der Geschichte Spaniens vier Parteien mit starken Fraktionen im Parlament vertreten sein.
Dieses Wahlergebnis ist in der Tat außergewöhnlich, da es vor allem eine linke und eine liberale Partei geschafft haben im Parlament stark vertreten zu sein, während ja die allgemeine Tendenz in vielen EU-Ländern eher radikal rechten Parteien Stimmzuwächse der Bevölkerung verschafft.
Nun ist die Zeit der Verhandlungen zur Mehrheitsbildung und Koalitionen gekommen, da sich kein klares Regierungsbündnis abzeichnet und eine absolute Mehrheit von keiner Partei erreicht wurde. Zwar hat Ministerpräsident Mariano Rajoy mit seiner konservativen Partei PP auch weiterhin die meisten Sitze im Parlament gewonnen, jedoch mit großen Verlusten im Vergleich zu den Wahlergebnissen der Vergangenheit. Ein weiteres Problem für die Bildung der Regierung unter dem konservativen Ministerpräsidenten ist, daß sowohl die Partei PSOE, als auch die Parteien PODEMOS und CIUDADANOS nicht mit der bisher regierenden Partei PP paktieren wollen. Somit wäre eigentlich nur ein Mitte-links-Pakt möglich.
Also ist nach diesen Wahlen in Spanien und in naher Zukunft noch völlig offen, wer die neue Regierung bilden wird und wie sie sich zusammensetzen wird.
Hier die Sitzverteilung im neuen spanischen Parlament nach der Wahl am 20.12.16. Im Vergleich zur letzten Wahl in 2011 sind die jeweiligen Gewinne und Verluste angegeben: